5 Gründe den Tauchschein zu machen
Vor knapp 8 Jahren habe ich meinen Tauchschein gemacht. Ich hatte eine Reise auf die Malediven geplant und vorab Urlaubsfotos eines Freundes gesehen.
Und schon war mein Interesse geweckt. Wollte ich auf die Malediven fliegen und mich mit schnorcheln zufrieden geben? Auf keinen Fall sollte mir diese magische Welt verwehrt bleiben.
Also musste mein Tauchschein her, und das noch vor dem Urlaub. Ich wollte meine freie Zeit unter Palmen und im Wasser verbringen und nicht für die Prüfung lernen.
Also habe ich Mitten im März in München meinen Open Water Diver gemacht und mich in 5 Grad kaltes Seewasser gestürzt. Meine Hände und Füssen waren so kalt, dass ich mich kaum mehr rühren konnte und trotzdem hätte ich den See freiwillig nicht verlassen.
Ich möchte euch meine Top 5 Gründe nennen, warum ihr unbedingt tauchen solltet und mit einigen Behauptungen aufräumen.
1. etwas Neues ausprobieren
Viele Menschen trauen sich nicht, etwas in ihrem Leben zu verändern. Unbekanntes macht Angst - das ist ganz normal. Die Befürchtung zu versagen sorgt oft dafür, dass wir Chancen nicht wahrnehmen, Einfälle oder Ideen nicht umsetzen.
Wie eine Flasche Cola, die zu lange offen stand. Das Prickeln ist raus.
Etwas Neues wagen führt dagegen dazu, dass unser Körper Dopamin ausschüttet - das Glückshormon.
Eine Studie hat ergeben, dass wir etwas mehr als 7.000 Stunden üben müssen, um es zu perfektionieren. Also habt keine Angst davor Fehler zu machen. Wozu bräuchte es denn uns Tauchlehrer, wenn jeder sich so einfach eine Pressluftflasche auf den Rücken schnallen und damit ins Wasser springen könnte?
Während all meiner Kurse habe ich niemals jemanden getroffen, der sagte, dass es ihm nicht gefallen hat. So manchen meiner Freunde musste ich zu seinem Glück zwingen und doch sind sie mir alle dankbar. Es fühlt sich großartig an Zweifel und Ängste zu überwinden und etwas Neues zu wagen.
2. neue Leute kennen lernen
Auf unseren Reisen habe ich viele verschiedene Menschen kennen gelernt. Sie alle waren bereits tauchen, haben einen Tauchschein oder geplant das Tauchen auszuprobieren. Dieses Thema ist ein weltweiter Türöffner und Gesprächsgarant. Sucht ihr nach einem Anschluss in einer fremden Stadt oder einem anderen Land? Die Tauchgemeinschaft ist wie eine große Familie. Wenn wir mal nicht wussten wohin, nach einem guten Restaurant oder einem netten Hostel gesucht haben, sind wir einfach in die nächste Tauchbasis maschiert. Wir sind immer freundlich aufgenommen worden.
Im Frühjahr 2013 war Stefan alleine in Thailand unterwegs. Er ist um 4.30 Uhr am Morgen auf Kho Tao angekommen und wusste nicht wohin. Um diese Zeit kann man schlecht von Homestay zu Homestay laufen und klingeln. Im Divecentre war das kein Problem. Die Basiscrew hat ihr Bestes getan und ihm direkt das Sofa am Empfang angeboten um sich noch etwas auszuruhen, bevor er auf Hostelsuche gehen konnte.
3. interessante Orte bereisen
Bevor ich mit dem Tauchen angefangen habe, habe ich meinen Urlaub nach folgenden Kriterien ausgewählt: Sonne und Strand zur Erholung, Stadt und Menschen um... Naja, man muss doch den Daheimgeblieben erzählen, was man alles angesehen hat. Kultur gehört da doch dazu. So gern ich mich manchmal eigentlich nur in die Sonne legen wollte.
Ich fand New York klasse, liebe Städtetrips und bin auch gern am Gardasee, aber durch das Tauchen haben sich mir ganz neue Welten eröffnet.
Die Malediven wären nur halb so schön gewesen, wenn ich nicht meinen ersten Manta gesehen hätte. Und wahrscheinlich hätte ich mich ohne meinem neuen Hobby nie auf diese kleinen Insel getraut.
Unsere Reise nach Koh Rong Samleom war fantastisch! 3 Stunden Bootsfahrt (es war wirklich nur ein kleines Boot) um auf einer fast einsamen Insel zu stranden. Alles was es dort gibt ist... eine Tauchbasis! Es gibt nur 4 Stunden Strom am Abend, natürlich kein W-Lan und ein gemeinschaftliches Essen. Es befinden sich nur 12 Bungalows auf dieser Insel und damit maximal 25 Personen zur selben Zeit. Ohne das Tauchen hätte ich nie dieses ruhige und nahezu unberührte Stückchen Erde kennen gelernt.
4. Sport machen und gesund leben
Das Tauchen beginnt nicht erst im Wasser. Zuvor muss die Ausrüstung vorbereitet werden - der Anzug wird probiert, das Blei abgestimmt, das Equipment zusammengebaut - und dann muss das alles natürlich noch aufs Boot bzw. an den Strand gebracht werden. Das allein ist doch schon ein ordentliches Muskeltraining. Wenn dies jetzt noch bei 30 Grad Lufttemperatur stattfindet, kann man verstehen, wieso mein beim Tauchen auch ins Schwitzen kommt.
Der Tauchgang an sich dauert dann meistens zwischen 45 und 60 Minuten. In dieser Zeit befindet sich der Körper in einer Umgebung, die nicht dem gewohnten Druck an Land entspricht. Dieser erhöhte Druck sorgt dafür, dass man bei einem einstündigen Tauchgang mehr als 1,5 mal so viele Kalorien verbrennt, wie z.B. in der selben Zeit beim Joggen.
Diese Informationen haben uns bereits die Weight Watchers zur Verfügung gestellt.
5. eine universelle Sprache lernen
Wer fremde Länder bereist, ist oftmals auch dem Sprachhindernis ausgesetzt. Nicht überall kann ich mich mit meinem Schulenglisch durchschlagen.
Doch wir wissen, dass der Einsatz einer universellen Sprache immer funktioniert - Hände und Füsse.
Beim Tauchen beschränkt sich der Gebrauch der Füsse häufig auf die Fortbewegung. Daher nutzen Taucher weltweit ihre Hände zur Kommunikation.
Ganze Geschichten können wir uns unter Wasser noch nicht erzählen und hin und wieder unterscheiden sich die Zeichen für "Schildkröte", "Thunfisch" und "Barrakuda" ein wenig von einander; doch die notwendigsten Mitteilungsbedürnisse werden erfüllt.
Dieser Sprache bemächtigen sich Pressluftjunkies in Europa, Amerika oder Asien und sorgen dafür, dass bei kaum einer anderen Sportart die Kommunikation länderübergreifend so gut funktioniert, wie unterwasser.