Kurztrip nach Prag
Die letzten Traveltrips haben uns immer in ferne Länder geführt. Vorallem Asien hat es uns angetan. Kein Wunder, dass wir dort auch unser Sabbatical verbracht haben und 6 Monate herumgereist sind.
Seit wir wieder zurück sind, hat uns die Arbeit und die Alltagsroutine fest im Griff. Nochmal 180 Tage reisen? Mein Chef würde mir wahrscheinlich nur den Vogel zeigen. Was tun, wenn jetzt trotzdem das Fernweh stärker wird? Ich habe mir spontan ein verlängertes Wochenende geschaffen, meine Freundin Jana eingepackt (Mädels, es tut gut die Männer mal zu hause zu lassen) und bin mit ihr nach Prag gefahren.
Ein Tussi Wochenende mit Pizza und Pivo... Klingt zwar nicht exotisch, aber immer noch verlockend!
Von München aus ist man mit dem Auto in knapp 4 Stunden in der tschechischen Hauptstadt. Wenn ich den Transfer zum Flughafen, Flug, Wartezeit, usw. mit einrechne, wäre ich kaum schneller in Berlin gewesen.
Wir haben uns bereits im Vorfeld ein kleines Hostel mit Parkplatz gemietet. Das Travellers Hostel liegt mitten in der Stadt (kaum 2 Gehminuten vom Einkaufscenter Palladium, bzw. 10 Gehminuten von der Karlsbrücke entfernt), überraschte uns mit super freundlichem Personal und günstigen Preisen. Wer dort frühstücken möchte, muss noch mal 5 Euro drauf legen. Für den ersten Morgen ganz ok; es lässt sich aber in Prag weitaus besser brunchen.
Bester Anlaufpunkt für ein super Frühstück: das "Cafe Cafe" in der Nähe vom Wenzelsplatz. Fantastischer Kaffee, tolles Brunchangebot und selbst gemachte Kuchen und Torten. Mmmmhhh...
Von hier aus haben wir uns wohlgestärkt auf den Weg zum Petrin Turm gemacht.
Mit der Straßenbahn fährt man nahezu direkt an die Seilbahnstation. Als wir dort ankamen und gesehen haben, dass wir für ein Ticket mit der Bahn gefühlt einige Stunden anstehen müssen, haben wir unseren inneren Schweinehund überwunden und den Berg zu Fuß erklommen.
Für unsere Bemühungen wurden wir belohnt. Der Weg ist gesäumt mit blühenden Kirsch- und Magnolienbäumen und an jeder Biegung hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt.
Nach ca. 1 Stunde sind wir am Turm angekommen. Der Einlass ging schnell voran und nachdem wir uns bereits das Geld für das Bahnticket gespart hatten, haben wir die 2 Euro pro Person für den Lift im Turm bereitwillig gezahlt.
Der Ausblick war klasse. Ein wenig eng, mit all den schnaufenden Touris die sich die 299 Stufen herauf geschleppt hatten, aber die Aussichtsplattform ist definitiv einen Besuch wert.
Auf dem Rückweg schlendert man über die Karlsbrücke - die kleinen Stände mit selbstgebasteltem Schmuck, die verschiedenen Künstler und Sänger und der Blick auf die alte Burg - so gemütlich. Leider ist die Karlsbrücke der Ort Prags, an welchem die meisten Diebstähle begangen werden. Was ich gut nachvollziehen kann. Wer schon mal den chinesischen Touristen beim Selfie Fotoshooting zugesehen hat, weiß wie leicht man von dem Anblick amüsiert ist und schon mal vergisst, die Tasche zu bewachen. Zum Glück ist uns nichts abhanden gekommen und so haben wir unser Geld dann für Gulaschsuppe und Cidre ausgegeben.
Am Sonntag hatten wir leider etwas Pech mit dem Wetter; dafür aber Glück mit den kundenfreundlichen Öffnungszeiten der Geschäfte und Shoppingcentres. Was wäre ein Mädelswochenende auch ohne Einkaufstour. Im Palladium Centre und in den Geschäften rund um den Wenzelsplatz finden sich so viele Möglichkeiten sein Geld los zu werden.
Nach der ganzen anstrengenden Arbeit kam dann der Thai Massage Salon gerade richtig. Für umgerechnet ca. 40 Euro haben wir uns dann eine 1 stündige Massage gegönnt. Wer Montag - Freitag in der Stadt ist, kann vor 12 Uhr oft ein Sonderangebot nutzen. Viele Massagesalson bieten dann ein Freundschaftsspecial an: wenn man zu zweit kommt, zahlt man nur für eine Person.
Unseren letzen Abend haben wir dann in der Bar "Bluelight" ausklingen lassen. Direkt an der Karlsbrücke ist das Bluelight super zu erreichen und bietet die wahrscheinlich besten Cocktails Prags.
Eine "Sehenswürdigkeit" Prags haben wir ausfallen lassen. Karlovy Lazne - die größte Discothek Europas. Die Schlange ist schier endlos und lohnt auf keinen Fall das Innenleben. Auf mehreren Stockwerken ist nicht nur musiktechnisch für jeden was dabei, sondern auch was für die Augen geboten. Jeder Raum bietet eine Gogotänzerin, um die sich Horden von Männern beim Junggesellenabscheid scharen. Nicht ganz mein Fall...
Sehenswert ist hier nur die IceBar. Gegen einen zweiten Eintritt bekommt man eine Daunenjacke und Handschuhe und erhält für 15 Minuten Zugang zu dem Eiszimmer. Im Preis inklusive ist ein fast ungenießbarer Drink, welchem man zumindest in einem Eiswürfel serviert bekommt.
Was es dort zu sehen gibt: 3 - 4 Eisskulpturen um die sich wiederum Touristen aus aller Welt drängen um Fotos zu machen.
Für einen Besuch ok, ein zweites Mal dort hinein? Nein danke.
Unser Gesamtfazit: Prag ist wunderschön und für ein verlängertes Wochenende genau richtig. Wer meint, in Prag auf Schnäppchentour gehen zu können, wird hier enttäuscht. Die Wechselkurse sind aktuell sehr schlecht und so zahlt man fast mehr als in Deutschland.
Wer allerdings für ein paar Tage dem deutschen Alltag entfliehen möchte... gerne nach Tschechien!